Eingewöhnung und Übergänge

Übergänge gehören zum Leben. Angefangen mit der Geburt, die das Dasein im Mutterleib ungefragt beendet, bleibt  dem Säugling auf dem Weg in die neue Welt nur die Möglichkeit, sich ganz und gar auf die ihn umgebenden Erwachsenen zu verlassen. Diese Verlässlichkeit kann ganz unterschiedliche Qualität haben.
Abschied und Neubeginn erleben Kinder und Eltern mit unterschiedlichsten Gefühlen und Vorahnungen, Hoffnungen und Befürchtungen. Dabei erweitern Übergänge den Erfahrungshorizont und regen individuelle Lernprozesse an. Damit der Übergang in unseren Kindergarten weder Zumutung noch Überforderung bedeutet, haben wir ein pädagogisches
Konzept erarbeitet, das die Eingewöhnung und die Übergangsbegleitung sicherstellt.

Übergang Elternhaus / Kindergarten
Der Kindergarteneintritt stellt für die Eltern und das Kind eine große Herausforderung und neue Erfahrung dar.Jedes Kind hat andere Bedürfnisse, bringt andere Erfahrungen mit und es ist uns wichtig, darauf zu reagieren und aufzubauen. Daher gestalten wir die Eingewöhnungsphase in den Kindergarten bei jedem Kind individuell und in enger Absprache mit den Eltern. Wir möchten, dass sich das Kind bei uns wohl fühlt und durch die neue Situation nicht überfordert wird. Deshalb haben Eltern die Möglichkeit, gemeinsam mit ihrem Kind bei uns „reinzuschnuppern“. Eltern und Kind können zusammen das neue Umfeld erkunden und auf diese Weise behutsam ein Vertrauensverhältnis zur Erzieherin aufbauen.

Übergang Elternhaus /  Flohkiste
Für Kinder unter 3 Jahren ist der Übergang vom Elternhaus in unsere „Flohkiste“ ein großer Schritt. Sie haben eine noch engere Bindung zu den Eltern als die 3-Jährigen. Wir möchten, dass die Trennung der kleinen Flöhe von ihren Eltern so sanft wie möglich abläuft. Daher haben wir für diese wichtige Phase im Leben der Kleinsten ein separates Eingewöhnungskonzept erstellt, das die Eltern in einem persönlichen Gespräch erhalten. Kinder, die die Flohkiste besuchen, sind mit den Räumlichkeiten des Kindergartens vertraut und kennen alle Erzieherinnen. Sie haben die Trennungsphase von den Eltern längst hinter sich und sitzen bereits fest im Sattel. Daher lässt sich diese Übergangsphase fließend gestalten.
Einige Zeit vor dem dritten Geburtstag des Kindes steht fest, in welche Gruppe das Kind wechseln wird. Die Gruppenerzieherin besucht das Kind regelmäßig in der Flohkiste, nimmt es zum Spielen mit in die anderen Räume und baut langsam und kontinuierlich einen engen Kontakt auf. So wird dem Kind Zeit gegeben, sich vom vertrauten „Nest“ zu lösen, sich neu zu orientieren und einzugewöhnen.

Übergang Kindergarten/ Grundschule
Es ist uns sehr wichtig, den Kindern mögliche Bedenken und Ängste vor dem „Ernst des Lebens“, der Schule, zu nehmen.
Wir arbeiten daher vor allem im letzten „Vorschul“-Jahr Hand in Hand mit den Eltern des Kindes und den Lehrerinnen und Lehrern der Grundschule zusammen.
Bereits im Herbst/Winter werden die „Vorschul-“ Kinder besonders intensiv von den Erzieherinnen beobachtet und spielerisch auf ihre Schulbereitschaft getestet.
Es folgen detaillierte Elterngespräche, in denen die gesammelten Beobachtungen ausgetauscht werden und betrachtet wird, welche Kriterien zur Schulfähigkeit ein Kind schon besitzt und welche es
noch ausbauen und verbessern sollte. Neben kognitiven, sprachlichen und (fein-) motorischen Fähigkeiten, sind hierbei auch emotionale und soziale Stärken für eine erfolgreiche Schullaufbahn von großer Bedeutung und dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Wir Erzieherinnen stehen den Eltern beratend zur Seite.
Ab Januar werden die „Großen“ dann immer mehr mit der Institution „Schule“ vertraut gemacht.
Die spätere Klassenlehrerin besucht uns einmal im Monat und arbeitet bei den verschiedenen Angeboten und Projekten mit. Kinder und Lehrerin lernen sich gegenseitig kennen, fassen Vertrauen zueinander und bauen eine erste Beziehung zueinander auf.
Eine Beziehung sollen die Kinder auch bereits im Kindergarten zu vermeintlich „schulischen“ Themen wie Zahlen und Mengen, sowie Laute und Buchstabenaufbauen. In spielerischen Übungen werden sie von uns an diese Inhalte herangeführt und erhalten ein Basiswissen, auf welches die Grundschullehrerin im Herbst aufbauen kann.Im Sommer unternehmen die oft sehr aufgeregten Vorschulkinder einen Ausflug zur Schule und schnuppern bei einem Unterrichtsbesuch in den Schulalltag.Es finden gemeinsame Angebote mit den Schulkindern statt (beispielsweise Vorlesetage), die unseren „Großen“ Lust auf Schule machen und die Vorfreude steigern. Das Übernachtungsfest für die Vorschulkinder und das gemeinsame Feiern des Einschulungsgottesdienstes nach den Sommerferien runden das letzte Jahr im Kindergarten feierlich ab.